FLOHMARKT-PROJEKT: SECOND HAND STATT FAST FASHION

ZIELSETZUNG UND LEHRPLANBEZUG

Im Zuge eines Kleider-Flohmarkts werden von Schülerinnen und Schülern gestaltete Plakate ausgestellt, die auf die Problematik der Modeindustrie mit ihren „Fast- und Ultra-Fast-Fashion-Methoden“ aufmerksam machen. Die Idee zu diesem Projekt der GTVS Campus Donaufeld entstand durch die Überlegung, die große Menge nicht abgeholter Kleidung aus der Kleider-Fundkiste der Schule einmal ausnahmsweise nicht an eine caritative Einrichtung zu spenden, sondern in dieser Form zu nutzen, um Bewusstsein zu schaffen.

Ziel des Projektes war es, bei unseren Schülerinnen und Schülern sowie deren Angehörigen ein Bewusstsein zu schaffen für die Auswirkungen unseres Kaufverhaltens auf die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern, als auch für die ökologischen Folgen der gängigen Kleidungsproduktion (massiver CO2-Ausstoss, sehr hoher Wasserverbrauch in der Baumwollproduktion, Einsatz von Pestiziden und Umweltgiften, Plastik und Mikroplastik, Müll, …).

Im Sinne des Globalen Lernens, der Schöpfungsverantwortung und der sozialen Gerechtigkeit können Schülerinnen und Schüler…

• Verantwortung übernehmen für Tier und Umwelt, für (arme und ungerecht behandelte) Mitmenschen und sich selbst;
• erkennen, dass sie weltweit mit anderen Menschen verbunden sind;
• den christlichen Auftrag verinnerlichen und kreativ zum Ausdruck bringen: „Auf die Geringsten schauen, für Gerechtigkeit stehen“

PROJEKTBESCHREIBUNG & SCHWERPUNKTE

VORBEREITUNGEN
Beim ersten Treffen der AG Umwelt des Schulstandortes (2 Freizeitpädagoginnen, 2 Lehrerinnen) ging es darum, das Thema in der Gruppe nach Interessen auszuloten und die thematischen Schwerpunkte für die Arbeit mit den Schüler*innengruppen festzulegen. Auf einer digitalen Liste konnten sich auch andere interessierte Lehrer*innen und Freizeitpädagog*innen für eine Mitarbeit mit ihren Schüler*innen eintragen bzw. sich über das Projekt informieren. Weiters wurden Rahmenbedingungen für den Flohmarkt (welche Klassen, wann, wo?) festgelegt.
Beim zweiten Treffen standen Inhalte eines Elternbriefes mit den wichtigsten Informationen und der Bitte um Kleiderspenden im Zentrum. Gleichzeitig wurde bereits in den Religionsstunden, die für alle interessierten Schüler*innen der 4. Klassen geöffnet wurden, an Plakaten gearbeitet sowie mit Freizeitpädagoginnen an einer Skulptur für eine Ausstellung beim Flohmarkt, durch die Schüler*innen der 4. Klassen interessierte Mitschüler*innen sowie deren Angehörige führen sollten.

UMSETZUNG
Für die Ausstellung im Schulhof stellten die Schüler*innen Plakate zu den unfairen und ungesunden Arbeitsbedingungen von Fast Fashion her, informierten ihre Mitschüler*innen auch über die Plastik- und Mikroplastik-Verschmutzung der Modeindustrie sowie das dabei entstehende CO2 in unserer Umwelt. Außerdem wurde der hohe Wasserverbrauch bei der Baumwollproduktion, der täglich anfallende Kleidungsmüll und die großen Deponien in Afrika oder Lateinamerika thematisiert. Auch der lange Weg einer Jeans von der Produktion bis zum Geschäft, mit den problematischen Transportwegen und Lieferketten, wurde in einer Plakatreihe dargestellt.

Beim Flohmarkt-Aufbau, beim Sortieren und Verkauf der gespendeten Kleidung zeigten die Schüler*innen großes Engagement und hatten Freude an der Arbeit – und natürlich an der „klingelnden“ Kasse. Die Einnahmen werden nächstes Jahr in ein weiteres Nachhaltigkeitsprojekt an der Schule (Fortführung des Kleidungsschwerpunktes) und - sollte Geld übrig bleiben - auch außerhalb (ev. Bienenprojekt) investiert. Ein „Offener Kleiderschrank“ in der Aula zur Weiterführung des Themas ist ebenfalls in Planung.

Im Tun lernten die Schüler*innen, dass ein Flohmarkt Teamgeist und Organisation benötigt und zusätzlich Spaß machen kann. Das Projekt-Team profitierte ebenfalls durch zusätzliches Bewusstsein für die Problematik und eine gegenseitige Ideen-Bereicherung.

SCHULSTUFE und KOOPERATIONEN

Das Projekt wurde in den 3. und 4. Klassen einer Volksschule erfolgreich umgesetzt, scheint aber auch für Sekundarstufe 1 und 2 in dieser Form gut durchführbar.

Kooperationen mit anderen Fächern sind möglich und sinnvoll, z.B. mit dem Sachunterricht in der VS (Globales Lernen) bzw. in der Sekundarstufe mit Geografie, Geschichte, Biologie etc.

Sollten Sie noch weitere Fragen oder Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an die FachinspektorInnen des jeweiligen Themenbereiches oder schreiben Sie uns!

Kontakt: wertvoll-tatkräftig@edw.or.at

Wir freuen uns über Ihren Beitrag!

MATERIAL, WEITERFÜHRENDE LINKS

INFORMATIONEN, STUNDENKONZEPTE, THEMATISCHE ANREGUNGEN:

• Exit Fast Fashion (Plakate zu den verschiedenen Aspekten + FactSheets dazu): https://exit-fast-fashion.de/materialien/
• Mode für den Müll (mit Stundenkonzept, Quiz und VideoClip): https://www.blz.bayern.de/modefuer-den-muell_zfp_59.html
• Immer schneller, immer mehr? Wege zur nachhaltigen Bekleidung: https://www.umweltim-unterricht.de/hintergrund/immer-schneller-immer-mehr-wege-zur-nachhaltigen-bekleidung
• Der lange Weg der Jeans: https://www.politiklernen.at/derlangewegderjeans
• Die Reise einer Jeans: https://www.umweltbildung.at/praxismaterial/diereise-einer-jeans/
• Die Weltreise einer Jeans: https://www.schulebw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/gemeinschaftskunde/materialien-und-medien/globalisierung/weltreise-einer-jeans

Videos:

• Erklärvideo „Fast Fashion vs. Slow Fashion““: https://www.youtube.com/watch?v=JdXz9inqLM
• Der Weg einer Jeans: https://www.youtube.com/watch?v=3X4wEijleNg
• Die globale Jeans: https://www.youtube.com/watch?v=iriL2MimVaA

THEMENLISTE UND BILDER VOM UMGESETZTEN PROJEKT:

Themen für die Plakate für unsere Ausstellung zum Flohmarkt:

• Fast Fashion – was ist das?

Was ist Ultra Fast Fashion?

• Fast Fashion und unfaire Arbeitsbedingungen (Kinderarbeit)
• Fast Fashion heizt den Klimawandel an
• Fast Fashion: Kleidung aus Plastik
• Fast Fashion und das Müllproblem
• Fast Fashion braucht zu viel Wasser
• Fast Fashion und das Mikroplastik im Meer
• Was kannst du tun?
• Was müssen PolitikerInnen und Unternehmen tun?

Projektbeschreibung

ZUSÄTZLICHE HINWEISE

BEI FOTOMATERIAL

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