Projekt für Miteinander und Natur „Kunigunde sucht das Glück“
Anhand einer Geschichte über eine bunte Schnecke, die eine Außenseiterin war, weil sie ganz anders aussah, wie alle anderen Schnecken, starteten wir mit den r. k. Religionskindern ein Projekt.
Die SchülerInnen und Schüler sollten darüber nachdenken, wo es Kunigunde besser hätte. Es wurden wunderschöne Bilder gezeichnet, die der außerordentlichen Schnecke Plätze zum "Glücklichsein" zeigten. Von einer Schülerin wurde die bunte Schnecke gezeichnet und die Bilder dann daneben angeordnet. Es gibt auch einige Briefe, die an Kunigunde geschrieben wurden. Die Werke sind im Atrium zu bestaunen. Die Kinder wurden angeregt über das "Anderssein" nachzudenken, zu verstehen, dass man nur zusammen stark sein kann und füreinander da sein muss. Alle waren mit Freude bei der Sache und freuten sind mit den Lehrerinnen über das schöne Endprodukt.
Episode 1
Irgendwo hinter den Wäldern lebte die Riesenschnecke Kunigunde, Kunigunde Kunterbunt. Ihr wundert euch sicher über ihren seltsamen Namen, aber den hatte sie nicht ohne Grund: Kunigundes Körper leuchtete in den schönsten Farben. Es war kaum zu glauben, sie war rot und gelb und blau, manchmal sogar grün und orange – einfach jede Farbe, die ihr euch vorstellen könnt. Leider hatte Kunigunde nicht viele Freunde. In ihrer Verwandtschaft gab es schwarze Schnecken, braune und graue, aber keine war so bunt wie sie. Die anderen Schnecken waren neidisch auf ihre Farben, und so kam es, dass Kunigunde ganz allein auf einem Mooshügel lebte, wo es sehr sehr langweilig war.
Episode 2
Eines Tages wurde es Kunigunde zu bunt. (Gähn) »Zum Gähnen langweilig ist es hier; ich möchte die Welt sehen. Irgendwo muss es doch ein besseres Plätzchen geben«, dachte sie und machte sich auf den Weg. Vor ihr lag ein großer dunkler Weg mit Steinen. Kunigunde kroch an Fliegen und Ameisen vorbei, die flink durch die Ritzen krabbelten. Puuh, das war anstrengend. Nein, hier wollte sie nicht sein, die Steine waren viel zu rutschig. Am Ende des Weges gelangte sie an einen blauen See. Sie nahm all ihren Mut zusammen, holte tief Luft und tauchte hindurch. Blau schimmernde Fische schwammen eilig durch das Wasser. Nein, hier wollte sie nicht sein, hier war es ihr viel zu nass. Neugierig krabbelte sie an das Ufer auf eine grüne Wiese. Auf einem großen Birkenblatt, das vor ihr lag, beschloss Kunigunde Halt zu machen und sich ein Weilchen auszuruhen. Sie war müde von ihrer langen Reise. (Gähn) Ein oder zweimal blinzelte sie noch, doch dann fielen ihre Augen zu und sie sank in einen tiefen, festen Schlaf. Kunigunde hatte einen wunderschönen Traum … Dort fand sie das Plätzchen, nachdem sie sich schon so lange gesehnt hatte. Alles um sie herum war so, wie sie es sich wünschte …
Dieser Text war die Grundlage und wurde den Kindern vorgelesen. Danach wurde beraten, wie Kunigunde geholfen werden kann. Eine Schülerin übernahm es, Kunigunde zu malen, alle anderen machten sich ans Werk, um mögliche wunderschöne Plätze für die bunte Schnecke anzufertigen. Wir baten die Schülerinnen und Schüler um Konzentration und Ruhe. Mit großem Eifer machten sich alle ans Werk, um für die einsame Schnecke wunderschöne Lebensorte anzufertigen. Es entstanden sehr schöne Bilder über unsere Natur.
Zusammenschau:
Versammlung aller im Kreis des Jahrgangsbereichs, das Bild der buntschillernden Kunigunde wurde in die Mitte gelegt. Die Kinder legten ihre Werke rund um sie kreisförmig auf. Es gibt auch Briefe, die an die Schnecke geschrieben wurden und Glückswünsche für ihr zukünftiges Leben enthalten.
Danach wurde besprochen, was diese Geschichte über Kunigunde mit uns Menschen zu tun hat. Sofort war den Kindern klar, dass es um Integration von Außenseitern, Zusammenhalt und Gemeinschaft geht.
Wir haben auch angeregt, darüber nachzudenken, ob eine Klimaschützerin/ein Klimaschützer alleine etwas unternehmen könnte. Nur Zusammenhalt und Gemeinschaft werden es schaffen, dass die Natur gerettet wird – Zusammenhalt ist übrigens auch Thema des heurigen Malwettbewerbs der Raika.
Im Atrium sind die Werke mit Kunigunde aufgehängt. Fotos, Interviews über das Projekt und einen kleinen Film gibt es ebenfalls.
Weitere Informationen: https://www.emsstrasshof.at/l/projekt-kunigunde-religion-2abcd/
ReligionslehrerInnen
Renate Brunner BEd
Prof. Petra Kornfeind BEd